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Der Umgang mit PCB Schadstoffen in der Schweiz

Autorenbild: ConvicGmbHConvicGmbH

PCB Schadstoffen in der Schweiz
PCB Schadstoffen in der Schweiz

PCB – Definition und Verwendung


Die Abkürzung PCB steht für polychlorierte Biphenyle. Dies sind synthetisch hergestellte chemische Substanzen (mit 209 verschiedenen Einzelsubstanzen), die in verschiedenen Baustoffen und Produkten verwendet wurden (z.B. zur Gewährleistung langfristiger Elastizität). Wie auch bei anderen Schadstoffen (z.B. Asbest) wurden PCB sehr breit verwendet – als Weichmacher, Schmiermittel, Hydraulikflüssigkeit, Isoliermittel, Flammschutzmittel und mehr. So wurden Beschichtungen und Anstriche auf Metallkonstruktionen und Beton gemacht. PCB lassen sich nur sehr langsam abbauen, was bedeutet, dass sie heute in unterschiedlicher Konzentration überall in der Umwelt auftreten.



PCB Schadstoffen in der Schweiz
PCB Schadstoffen in der Schweiz

Verbot des PCB Schadstoffes in der Schweiz


Der Schadstoff PCB wurde in der Schweiz 1986 komplett verboten. Bereits über eine Dekade vorher, nämlich 1972, wurde ein Verbot für „offene Systeme“ erlassen. In diese Kategorie fielen beispielsweise Lacke, Farben, Fugendichtungsmassen oder Korrosionsschutzbeschichtungen. Fast vierzig Jahre nach dem Verbot treten PCB noch immer in verschiedenen Formen in hohen Konzentrationen auf.


Vorkommen von PCB


Um langfristige Elastizität zu ermöglichen (Weichmacher), wurden PCB Lacken und Anstrichen beigesetzt, die zur Wasserdichte oder Korrosionsbeständigkeit eingesetzt wurden. Zudem kam es in Geräten als Schmiermittel oder Hydraulikflüssigkeit zum Einsatz. Untenstehend haben wir die häufigsten Vorkommen umschrieben.


Fugen / Fugendichtungsmasse


PCB wurden als Weichmacher beigesetzt. Deshalb gilt bei Fugendichtungsmassen mit Einbaujahr vor 1976 PCB-Verdacht (z.B. Anschluss-, Gebäudetrenn-, Schwind- und Bauteilfugen). Das Aussehen der Dichtungsmasse bietet keine zuverlässigen Indizien, deshalb müssen Proben analysiert werden.


Öl (Kondensatoren / Transformatoren)


In Kondensatoren, Transformatoren und Vorschaltgeräten (z.B. von Leuchtstofflampen oder Ölradiatoren) wurden PCB als Isolieröle, Kühlöle oder Dielektrikum (isolierende Substanz bei Elektronik) eingesetzt. Die Anwendung in diesem Kontext wurde 1986 in der Schweiz verboten. Viele der Transformatoren und Kondensatoren sind gemeldet und die enthaltenen Öle wurden ersetzt – gerade in kleineren Geräten (z.B. die Vorschaltgeräte von Leuchtstofflampen) können aber noch immer PCB-haltige Materialien enthalten sein.


Farbe und Lacke


Da PCB die Elastizität von korrosionsschützenden und wasserdichten Anstrichen gewährleisten sollte, wurde es breit eingesetzt – vor allem auf Metallkonstruktionen aller Art: Tanks, Tür-/Fensterrahmen, Rohre und Leitungen, Radiatoren, Stahlstützen, etc. Bei Arbeiten an Gebäuden vor 1976 mit über zwanzig Quadratmetern funktionellem Anstrich (z.B. Dichtungsanstriche in Kellerräumen, Turnhallen, Balkonen, etc.) muss eine PCB-Analyse durchgeführt werden.


Holzschutzmittel (HSM)


PCB wurden auch als Holzschutzmittel (kurz HSM) eingesetzt. Generell wurden zum Schutz vor Schädlingen (Pilze und Insekten) in den 50er bis 70er Jahren viele heute verbotene Schadstoffe eingesetzt. Der Einsatz von Schadstoffen als HSM sollte ab 1990 nicht mehr auftreten.



PCB Schadstoffen in der Schweiz
PCB Schadstoffen in der Schweiz

Was tun bei PCB-Verdacht?


Stopp bei Schadstoffverdacht! Auch bei PCB gilt dieser Grundsatz – denn die Bearbeitung von PCB-haltigen Materialien birgt Gefahren für die Gesundheit. PCB treten auch in der Luft auf (draußen 10 ng/m3 und drinnen im Extremfall bis zu 10’000 ng/m3). Deshalb sind Proben und Raumluftmessungen oft unumgänglich.


PCB erkennen


Materialien mit PCB-Verdacht müssen fachgerecht untersucht werden. Dafür ist ein Schadstoff-Diagnostiker aufzubieten, der die Proben entnimmt und analysiert. Zudem empfehlen sich Raumluftmessungen in Räumen mit PCB-haltigen Materialien. Diese zeigen die Konzentration von PCB in der Luft.


Sanieren und entfernen


Die Sanierung und Entfernung von PCB erfolgt durch spezialisierte Sanierungsfirmen. Diese Unternehmen verfügen über das notwendige Fachwissen und die Ausrüstung, um PCB-haltige Materialien sicher zu entfernen und zu entsorgen. Der Prozess umfasst die Isolation des betroffenen Bereichs, die fachgerechte Entfernung der PCB-haltigen Materialien und die anschließende Reinigung und Kontrolle der betroffenen Bereiche.


PCB entsorgen


Für die Entsorgung von PCB-haltigen Schadstoffen gilt die Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVa). Die beispielsweise während Sanierungen entfernten PCB-Abfälle müssen in luftdichten Gefäßen als Sonderabfall deklariert und entsorgt werden. Dies gilt für stark PCB-haltige Abfälle (>10’000 mg/kg). Die Gebinde werden mit UN 2315 und Gefahrenzettel beschriftet und als Sonderabfall entsorgt.


Antworten auf häufige Fragen zu PCB


Wo ist PCB verbaut?

PCB wurden in vielen Baumaterialien und Geräten verwendet, darunter Fugendichtungsmassen, Farben und Lacke, Transformatoren, Kondensatoren und Vorschaltgeräte. PCB-haltige Materialien wurden in Gebäuden, die vor 1986 errichtet wurden, häufig eingesetzt. In vielen älteren Gebäuden können PCB noch heute in verschiedenen Konzentrationen vorhanden sein. Aufgrund ihrer Langlebigkeit und Beständigkeit sind PCB weiterhin in der Umwelt präsent.


Wird PCB noch verwendet?

PCB wurden in der Schweiz 1986 komplett verboten und dürfen seither nicht mehr verwendet werden. Bereits 1972 wurde ein Verbot für "offene Systeme" wie Lacke, Farben und Fugendichtungsmassen erlassen. Trotz des Verbots sind PCB aufgrund ihrer Langlebigkeit und Beständigkeit weiterhin in der Umwelt präsent. In alten Geräten und Baumaterialien können PCB noch vorhanden sein, weshalb bei Sanierungen und Renovierungen besondere Vorsicht geboten ist.


Wie erkenne ich PCB?

PCB sind ohne spezielle Tests schwer zu erkennen, da sie geruchlos und farblos sein können. Ein Verdacht auf PCB besteht, wenn Materialien wie Fugendichtungsmassen, Farben, Lacke oder elektronische Geräte vor 1986 installiert wurden. Eine genaue Bestimmung erfordert die Entnahme von Proben und deren Analyse in einem spezialisierten Labor. Raumluftmessungen können ebenfalls Aufschluss über die PCB-Konzentration in der Luft geben. Bei Verdacht auf PCB sollten Sie einen Schadstoff-Diagnostiker beauftragen, der die notwendigen Tests durchführt.


Was macht PCB im Körper?

PCB können über die Atmung, die Verdauung oder die Haut aufgenommen werden und sich im Körper ansammeln, insbesondere im Fettgewebe. Sie können eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen, darunter Organschäden (Leber, Milz, Niere), Beeinträchtigung des Hormonhaushalts und des Immunsystems sowie Entwicklungsstörungen. PCB gelten als krebserregend und können zu Haarausfall, Hautveränderungen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.


Kann man PCB riechen?

PCB sind in der Regel geruchlos, was ihre Erkennung ohne spezielle Tests erschwert. Aufgrund ihrer chemischen Struktur haben PCB keine flüchtigen Bestandteile, die einen wahrnehmbaren Geruch erzeugen könnten. Die Erkennung und Bestimmung von PCB erfolgt daher hauptsächlich durch Probenentnahme und Analyse in spezialisierten Laboren.


Ist PCB Asbest?

Nein, PCB und Asbest sind unterschiedliche Substanzen. PCB sind

synthetisch hergestellte chemische Verbindungen, die in verschiedenen Baumaterialien und elektronischen Geräten verwendet wurden. Asbest hingegen ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das aufgrund seiner Hitzebeständigkeit und Festigkeit in Baumaterialien verwendet wurde. Beide Substanzen sind jedoch gesundheitsschädlich und müssen bei Sanierungen und Renovierungen fachgerecht entfernt und entsorgt werden.


Was tun gegen PCB?

Bei Verdacht auf PCB sollten Sie sofort handeln und einen Schadstoff-Diagnostiker beauftragen, der Proben entnimmt und analysiert. Wenn PCB nachgewiesen werden, muss eine fachgerechte Sanierung und Entfernung durch spezialisierte Firmen erfolgen. Diese Unternehmen verfügen über das notwendige Fachwissen und die Ausrüstung, um PCB-haltige Materialien sicher zu entfernen und zu entsorgen. Es ist wichtig, alle Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und die betroffenen Bereiche gründlich zu reinigen.


Wo wurde PCB verbaut?

PCB wurden in vielen Baumaterialien und Geräten verwendet, darunter Fugendichtungsmassen, Farben und Lacke, Transformatoren, Kondensatoren und Vorschaltgeräte. PCB-haltige Materialien wurden in Gebäuden, die vor 1986 errichtet wurden, häufig eingesetzt. In vielen älteren Gebäuden können PCB noch heute in verschiedenen Konzentrationen vorhanden sein. Aufgrund ihrer Langlebigkeit und Beständigkeit sind PCB weiterhin in der Umwelt präsent.


Wie kann man PCB messen?

Die Messung von PCB erfolgt durch die Entnahme von Material- oder Luftproben und deren Analyse in spezialisierten Laboren. Schadstoff-Diagnostiker nehmen Proben von verdächtigen Materialien wie Fugendichtungsmassen, Farben und Lacken oder führen Raumluftmessungen durch, um die PCB-Konzentration zu bestimmen. Die Proben werden im Labor auf PCB analysiert, und die Ergebnisse geben Aufschluss über die Konzentration und das Ausmaß der Kontamination.


Wo ist PCB enthalten?

PCB sind in verschiedenen Baumaterialien und Geräten enthalten, die vor 1986 hergestellt wurden. Dazu gehören Fugendichtungsmassen, Farben und Lacke, Transformatoren, Kondensatoren und Vorschaltgeräte. PCB wurden als Weichmacher, Schmiermittel, Hydraulikflüssigkeit, Isoliermittel und Flammschutzmittel verwendet. Trotz des Verbots sind PCB aufgrund ihrer Langlebigkeit und Beständigkeit weiterhin in der Umwelt präsent und können in älteren Gebäuden und Geräten gefunden werden.

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