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Gibt es staatliche Unterstützung bei den Kosten für Asbestsanierung in der Schweiz?

Aktualisiert: 11. Juni


Asbestsanierung in der Schweiz
Asbestsanierung in der Schweiz

Asbest, ein Material, das früher häufig in Bauprojekten verwendet wurde, stellt heute ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Der Umgang mit Asbest und dessen sichere Entfernung, auch als Asbestsanierung bekannt, ist eine teure und aufwändige Angelegenheit. Eine wichtige Frage für viele Hausbesitzer und Unternehmen in der Schweiz lautet daher: Gibt es staatliche Unterstützung bei den Kosten für Asbestsanierung? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Möglichkeiten der staatlichen Unterstützung, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die besten Vorgehensweisen zur Bewältigung von Asbestproblemen.


Einführung in die Asbestsanierung


Was ist Asbest und warum ist es gefährlich?


Asbest ist eine Gruppe von natürlich vorkommenden Mineralfasern, die wegen ihrer Haltbarkeit, Isolierfähigkeit und Feuerbeständigkeit in einer Vielzahl von Bauprodukten verwendet wurden. Diese Eigenschaften machten Asbest besonders beliebt im Bauwesen, insbesondere in den Jahren zwischen 1940 und 1980. Zu den häufigsten Anwendungen gehörten Asbestzement, Isolierungen, Dachplatten und Bodenbeläge.

Die gesundheitlichen Gefahren von Asbest wurden jedoch erst später erkannt. Bei der Verarbeitung oder dem Abbruch von asbesthaltigen Materialien können winzige Asbestfasern freigesetzt und eingeatmet werden. Dies kann zu schweren Lungenerkrankungen wie Asbestose, Lungenkrebs und Mesotheliom führen. Aufgrund dieser Gesundheitsrisiken ist der Einsatz von Asbest in vielen Ländern, einschließlich der Schweiz, seit den 1990er Jahren stark reguliert oder vollständig verboten.


Gesetzliche Rahmenbedingungen in der Schweiz


In der Schweiz unterliegt der Umgang mit Asbest strengen gesetzlichen Vorschriften. Die Verordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen (VVEA) sowie die Verordnung über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei Bauarbeiten (BauAV) regeln die Sanierung von asbesthaltigen Materialien. Diese Vorschriften verlangen, dass Asbestsanierungen nur von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden dürfen, um die Sicherheit der Arbeiter und der Bewohner zu gewährleisten.


Staatliche Unterstützung für Asbestsanierung


Gibt es finanzielle Hilfe vom Staat?


Die Frage, ob es staatliche Unterstützung für die Kosten der Asbestsanierung gibt, ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gibt es in der Schweiz keine direkte staatliche Förderung für die Asbestsanierung privater Wohngebäude. Es gibt jedoch einige indirekte Unterstützungsformen und Förderprogramme, die zur Kostenreduktion beitragen können.


Steuerliche Abzüge


Eine Möglichkeit der indirekten Unterstützung besteht in steuerlichen Abzügen. Die Kosten für Asbestsanierung können unter bestimmten Voraussetzungen als Liegenschaftsunterhalt von der Einkommenssteuer abgesetzt werden. Hierbei ist es wichtig, dass die Sanierungskosten ordnungsgemäß dokumentiert und bei der Steuererklärung geltend gemacht werden.



Praktische Schritte zur Asbestsanierung


Erste Schritte und Beratung


Der erste Schritt bei der Asbestsanierung ist eine gründliche Bestandsaufnahme und Risikobewertung. Hierzu sollte ein zertifizierter Asbestsachverständiger hinzugezogen werden, der die betroffenen Bereiche untersucht und eine Gefährdungsbeurteilung erstellt. Auf Basis dieser Analyse können die notwendigen Sanierungsmaßnahmen geplant werden.


Auswahl eines zertifizierten Fachbetriebs


Die Auswahl eines zertifizierten Fachbetriebs ist entscheidend für eine sichere und effektive Asbestsanierung. Diese Fachbetriebe verfügen über die erforderlichen Kenntnisse, Ausrüstungen und Genehmigungen, um die Sanierung gemäß den gesetzlichen Vorgaben durchzuführen. Es ist ratsam, mehrere Angebote einzuholen und die Referenzen der Betriebe zu prüfen.


Sanierungsprozess und Sicherheit


Während der Sanierung müssen strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um die Freisetzung von Asbestfasern zu verhindern. Dies umfasst das Errichten von Schutzbarrieren, den Einsatz von Atemschutzmasken und Schutzanzügen sowie die fachgerechte Entsorgung der asbesthaltigen Materialien. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten sollte eine abschließende Luftmessung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass keine Asbestfasern mehr in der Luft vorhanden sind.


Finanzierungsmöglichkeiten und Alternativen


Versicherungsschutz


In einigen Fällen kann auch die Gebäudeversicherung zur Deckung der Kosten beitragen. Es lohnt sich, die Versicherungsbedingungen zu überprüfen und gegebenenfalls Kontakt mit der Versicherungsgesellschaft aufzunehmen, um die Deckungsmöglichkeiten zu besprechen.


Kosten-Nutzen-Analyse


Vor der Durchführung einer Asbestsanierung sollte eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt werden. Hierbei sind nicht nur die unmittelbaren Sanierungskosten, sondern auch die langfristigen Vorteile wie erhöhte Sicherheit, gesteigerter Immobilienwert und potenzielle Energieeinsparungen zu berücksichtigen.


Fazit


Obwohl es in der Schweiz keine direkte staatliche Unterstützung für die Asbestsanierung privater Wohngebäude gibt, bestehen dennoch verschiedene indirekte Fördermöglichkeiten und finanzielle Hilfen.

Die Asbestsanierung ist eine komplexe und kostenintensive Aufgabe, die jedoch unerlässlich für die Gesundheit und Sicherheit der Bewohner ist. Eine sorgfältige Planung, die Auswahl eines zertifizierten Fachbetriebs und die Nutzung aller verfügbaren Finanzierungsquellen sind entscheidend für den erfolgreichen Abschluss der Sanierungsmaßnahmen.

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